Liebe Eltern!
Interessiert und informiert euch über die
Online-Tätigkeiten eures Kindes/Jugendlichen..
Kinder in die Weiten des Internets zu lassen, ist als ob sie sie in einer Millionenstadt auslassen. Es verlangt, dass man als Elternteil immer mit Support und Wegweisung zu Verfügung steht.
Die meisten von unseren Kindern bekommen irgendwann ein Smartphone oder einen Computer. Dadurch werden auch Türen zu einer ganz neuen Welt auf eine neue Art und Weise geöffnet, die früher nur durch Zeitung oder Fernsehen möglich war. Es ist bereichernd und spannend für Kinder, aber es gibt auch Menschen, die sich diese Neugierde zu Nutzen machen und unsere Kinder ausnutzen. Als Eltern ist es wichtig, vorbereitet zu sein, um ihr Kind zu schützen, wissen, dass Fragen, Schwierigkeiten, Unsicherheiten und Probleme entstehen, die früheren Generationen in diesem Ausmaß noch nicht vorhanden waren.
Hier ein paar Tipps wie Sie ihre Kinder und Jugendliche unterstützen können:
KLEINE KINDER
ENTDECKT DAS INTERNET MITEINANDER
Dass man sich als Erwachsener engagiert, interessiert und Begegnungen schafft, um mit dem Kind über das Internet die digitale Welt zu erkunden, ist so wichtig. So schaffen Sie als Eltern eine Basis für Offenheit und Vertrauen. Zeigen Sie als Erwachsener von Beginn an Interesse, was das Kind im Internet macht oder sucht. Frühes Fragen und Begleiten durch das Internet wird die Basis dafür, dass das Kind Sie in sein Netzleben miteinbezieht. Ermuntern Sie es sich Ihnen mitzuteilen, was es gerne im Internet sieht, was es verunsichert oder was es gerne erforschen möchte.
VERMEIDET DASS TABLET, TELFON UND CO EIN BABYSITTER WIRD
Es gibt natürlich Zeiten in denen solche Medien eine super Sache sind, um entspannen zu können oder Ruhe zu haben. Generell ist es aber besser, Sie entdecken Sachen gemeinsam im Internet.
Andernfalls stellen Sie zumindest sicher, dass Sie YouTube oder Google für gewisse Seiten blockieren, so dass diese nicht zugänglich sind für Ihr Kind.
HELFT DEM KIND ZWISCHEN GUTEN UND SCHLECHTEN GEHEIMNISSEN ZU UNTERSCHEIDEN
Jeder soll Geheimnisse haben dürfen, das ist wichtig. Es gibt aber unterschiedliche Typen von Geheimnissen – gute Geheimnisse sind Überraschungen und Geburtstagsgeschenke; schlechte Geheimnisse sind welche, die Bauchweh verursachen oder die traurig machen. Schlechte Geheimnisse soll man immer einem Erwachsenen erzählen.
KINDER IM SCHULALTER
HELFT DEM KIND SELBSTVERTRAUEN ZU ENTWICKELN
Die digitalen Welten formen unsere Identität und hier sind Kinder besonderes aufnahmefähig. Als Erwachsener im System der Kinder ist es wichtig dabei zu sein wenn Likes, Follower und Kommentare Einzug nehmen im Leben. Behaltet dies im Auge, damit die virtuelle Welt nicht Überhand nimmt. Kinder mit großem Wissensdurst sind besonders gefährdet, gekränkt zu werden. Sprechen Sie mit dem Kind darüber, was ein Like für Sie als Erwachsener bedeutet und was es für das Kind bedeutet. Welche Bilder kann/darf ich als Erwachsener hochladen und was als Kind? Wer kann dies alles sehen?
ERMUNTERT DAS KIND SEINE INTEGRITÄT BEWAHREN ZU WOLLEN
Es ist wichtig, dass die Kinder/Jugendlichen verstehen, das jede/jeder ein beliebiges Bild verwenden kann und nicht jeder unbedingt der ist, den du anhand eines Profils vermutest. Jeder kann im Internet eine „Fake-Identität“ werden, kann Namen und Alter erfinden, genauso wie Wohnort uvm. Lernen Sie den Kindern/Jugendlichen, dass sie niemals ihre persönlichen Daten bekannt geben soll, weder Wohnort oder Alter oder richtigen vollen Namen. Verbieten Sie ihnen nicht mit fremden Personen Kontakt aufzunehmen, aber sagen Sie dem Kind es soll mit Ihnen als Eltern reden, sobald eine fremde Person übers Internet Kontakt aufnehmen möchte.
GREIFT DAS INTERNET IN DER ALLTAGSGESPRÄCHE AUF
Es ist nicht sicher, dass die „reale Welt“ das relevanteste für Kinder/Jugendliche ist. Machen Sie es zur Gewohnheit über die digitale Welt ungezwungen zu sprechen. „Wie war es heute im Internet?“, „mit welchen Freunden hast du dich getroffen?“ , „hast du was lustiges auf YouTube gesehen, das du mir nach dem Essen zeigen willst?“
BITTET UM MITHILFE
Lasst eure Kinder die Experten werden und sein. Das lässt Kinder/Jugendliche wachsen. „Was findest du, soll ich das Posten?“, „Kann ich das Liken?“. Fragen und Überlegungen können zu einem erhöhten Verständnis beim Kind führen und zu einer höheren Kompetenz der Kinder. (Was kann ich sagen, was ich kann ich posten, wieviel gebe ich Preis, uvm..)
REDET ÜBER GROOMING
Wenn soziale Medien von jüngeren Kindern verwendet werden, wird es schwieriger für Eltern altersgerechte Infos zu geben und Grenzen zu definieren. Grooming ist, wenn eine erwachsene Person Kontakt mit Kindern/Jugendlichen über das Internet aufnimmt. Das ist sehr verbreitet und fängt oft mit harmlosen Anfragen über Snapchat oder Instagram an, mit Komplimenten und Kommentare wie hübsch, schön, cool die Kinder sind. Erinnern Sie das Kind immer wieder das Menschen nicht immer diejenigen sind, die sie vorgeben mit ihren Profilen zu sein. Seien Sie klar mit der Information, dass das Kind bzw. der/die Jugendliche die Web Kamera nicht mit fremden Menschen benutzen darf.
SEID WACHSAM WENN ES UM SCHAM GEHT
Ein großes Problem ist, dass der Täter sich schnell eine Machtposition holen kann, indem er durch Lob und Komplimente das Kind bzw. den/die Jugendliche dahingehend manipuliert, das erste Foto von sich zu schicken. (Oft fängt es an mit – „Schicke mir ein Foto von deinen Hände, Füssen….so schön… traust du dich deine Brüste zu fotografieren, ich schicke dir ein Foto von meinem Penis, aber sag es niemandem…“). Durch Erpressung mittels dieser ersten Bilder und Filme werden dann Grenzen ausgedehnt, noch mehr zu zeigen und mehr zu schicken. Dass sich Kinder/Jugendliche schämen ist sehr häufig der Fall. Oft haben sie mehr Scham und Erklärungsnot, wenn das Kind selbst die Initiative zur Kontaktherstellung ergriffen hat. Seien Sie also wachsam wenn Kinder/Jugendliche Warnsignale senden wie: Traurigkeit, Angst, Unruhe, Schlafprobleme, Veränderung beim Essen, Schulverweigerung und Stimmungsschwankungen.
ÖFFNET IHRE SINNE UND FANTASIE
Es ist wichtig zu verstehen, dass sexuelle Kränkungen und Bedrohungen von jeder Person kommen kann. Nicht selten sind die Täter auch gleichaltrige. Darum ist es auch von Bedeutung, Kindern/Jugendlichen beizubringen auf sich selbst zu achten, auf das eigene Bauchgefühl zu hören, die eigene Integrität zu entwickeln, damit die Kinder/Jugendlichen sich dann auch trauen mit einem Erwachsenen darüber zu reden.